6. Etappe (Alleghe - Kaltern)
(Untertitel: Wie gewonnen so zerronnen)
Nach der gestrigen Chaosetappe hatten wir es also tatsächlich geschafft, den Startblock „C“ zurückzuerobern. Dies lag aber nicht, wie schon erwähnt, an meinen Kletterleistungen, sondern nur an dem Vorteil, den ich durch meine warme Kleidung und meine guten Bremsen in den Abfahrten hatte (und ein klein wenig an meinem Starrsinn, nicht schon wieder bei Kälte und Regen aufzugeben – ich wollte dem Wetter auch mal trotzen und ins Ziel kommen ;-)).
Heute Morgen ging als also aus Startblock „C“ wieder los in Richtung Kaltern, jedoch hatte ich gleich nach 10 km eine Reifenpanne. Dies auch noch in einem relativ langen Tunnel, aus dem ich dann erst einmal auf der Felge raus gefahren bin, um nicht in der Kälte und im Dunkeln zu stehen. Draußen haben wir den schnell den Schlauch getauscht, aber leider beim Aufpumpen dann gleich den Ventilstift verbogen. Zum Glück kam aber das Rose-Service-Fahrzeug in der Zwischenzeit an und bog den Ventilstift mit einer Zange wieder gerade und gab uns einen neuen Schlauch. Trotzdem waren wir erstmal die allerletzten im Feld. Alle waren vorbei gefahren, selbst der Besenwagen. Wir hetzten also den ersten Pass, den San Pellegrino, rauf um wieder ins Feld zu fahren. Dies kostete mich schon meine letzten Körner, die mir nach der gestrigen Etappe noch geblieben sind, aber ich durfte wenigstens den ersten Pass dann noch im gesperrten Bereich nach oben fahren.
Das Wetter war heute wieder das Gegenteil vom gestrigen Wetter, über 30 Grad und strahlender Sonnenschein. Die Aussicht von den drei Pässen war super schön und es hat mir richtig Spaß gemacht, die Etappe zu fahren.
Die letzte Gemeinheit am heutigen Tag, war dann der Coyotenpass, eine kleine Steigung mit angeblich 20%. Laut Verkehrsschild waren es aber nur 14% und so schlimm war es nicht. Viel mehr Probleme hatte ich danach in den Weinbergen nach Kaltern, denn dort schmerzte mein Zeh wieder dermaßen, dass ich am liebsten amputiert hätte. Trotzdem sind wir angekommen in Kaltern und kann nur wieder meinem Teampartner für seine Unterstützung danken, aber es ist mir heute sogar einmal gelungen zu erst an der Verpflegungsstelle zu sein und ihm das Wasser zu reichen.
Einem kleinen Desaster bin ich heute in einen Abfahrt gerade noch ausgewichen. Es war auf einer langen Geraden auf der ich mit ca. 70 – 80 km/h auf einen Fiat auffuhr, der dann abbremsten und rechts ran fuhr. Ich dachte er wollte mich vorbei lassen. Dies war jedoch ein Trugschluss, denn er entschloss sich ohne zu blinken links abzubiegen. Ich musste eine Vollbremsung machen und konnte das schlingernde Fahrrad gerade nach rechts am Fiat vorbei dirigieren. Ich kann nur sagen, dass war arg knapp.
Ansonsten ist alles gut.
Morgen wir in Riva gefinisht.
bis dann
Jörg
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