02 Juli 2006

Fazit

(Untertitel: Alles hat ein Ende nur die Jeantex-Tour-Transalp hat keins?!?)

Sportliches Fazit:
Mein Ziel für die Transalp, in Riva del Garda anzukommen und mich körperlich nicht so zu verausgaben wie in den letzten zwei Jahren, ist zu 100% erfüllt worden. Ich bin in Riva und habe das Gefühl, dass ich immer noch eine Etappe fahren könnte. Gewinnen wollte ich die Transalp nie, sondern es sollte ein intensives Trainingslager für meinen Saisonhöhepunkt, den Ötztaler Radmarathon, sein. Dies habe ich umsetzen können, denn Kraft musste ich auf jeder Etappe einsetzen, um die Steigungen zu überwinden. Auch wenn ich keine Bergziege geworden (und auch nie eine werde), sondern eine (Nord)schnecke geblieben bin, so habe ich es doch geschafft, im Gesamtklassement auf Rang 342 von insgesamt über 550 gestarteten Teams zu fahren. Viele werden vielleicht schmunzeln, doch ich bin mit diesem Ergebnis unheimlich zufrieden. Ich rede in diesem Zusammenhang nur von mir, da ich im Team die „Bremse“ war. Hätte mein Teampartner einen gleichstarken Partner gehabt, so wäre der stattlich Rückstand von über 16 Stunden auf die Sieger sicherlich mehr als halbiert worden. Ferner ist es mir gelungen, offene Rechnungen zu begleichen als da wären der Radweg vor dem Furkelpass und der Furkelpass selbst. D.h. musste ich in den letzten Jahren an den Rampen dieser Anstiege noch vom Rad, so bin ich sie dieses Jahr hochgefahren. Auch konnte ich es verhindern, neue Rechnungen aufzumachen, ich bin also alle Steigungen gefahren und dies meist mit einer Übersetzung größer oder gleich 39 – 27. Mein 30iger Notblatt vorn, habe ich zwar auch an einigen Pässen eingesetzt, aber dann in der Regel mit dem 21iger Ritzel und selten mit dem 24iger. Meine Notfallübersetzung von 30 – 30 habe ich nie gebraucht und auch 39 – 30 bin ich nie gefahren. Ich könnte also bei einer weiteren Transalp durchaus den Ergeiz entwickeln, diese mit einer Zweifach-Übersetzung zu fahren ;-))

Persönliches Fazit:
Was mir in Oberammergau bei der Akkreditierung widerfahren ist, ähnelt schon einem kleinen Wunder. Ich habe dort einen neuen Teampartner gefunden, vor dem ich nur den Hut zeihen und sagen kann: „Es war mir eine Ehre und riesengroße Freude mit Michael Neumeyer die JTT 2006 zu fahren.“ Ich habe einen Menschen kennen gelernt, wie selten zuvor. Er ist die Transalp so selbstlos gefahren und hat mich moralisch und seelisch in schwierigen Momenten derart unterstützt, wie ich es mir niemals erhofft hätte. In Momenten, in denen mir wirklich „die Düse ging“, z.B. im dicken Gewitter am Passo Duran auf dem Weg nach Alleghe, hatte ich immer das Gefühl, dass da noch einer ist, der mir im Ernstfall hilft. Ich kann Michael nur meinen ganz, ganz großen Dank aussprechen und ihm an dieser Stelle nochmals versichern, dass es mir eine riesengroße Ehre war, mit ihm die JTT 2006 gefahren zu sein. Ich würde mich freuen und ich hoffe, Michael auch später mal wieder zutreffen, und ich drück ihn ganz fest die Daumen … (er weiß schon wofür)!

Auch das Team „Nordschnecken I“ möchte ich nicht vergessen. Zwar haben wir uns im Feld nicht häufig gesehen aber die Hotels hatten wir gemeinsam. Den Spaß mit den beiden Nordschnecken beim Frühstück möchte ich nicht unerwähnt lassen. Über das „bisschen hoch und bisschen runter“ morgens beim Frühstück werde ich sicherlich noch lange schmunzeln. Mal sehn, ob wir es noch einmal gewippt bekommen, eine JTT in den nächsten Jahren zu fahren.

Die letzten Worte gelten meiner Frau, Susanne. Auch sie hat einen großen Anteil daran, dass ich hier in Riva del Garda angekommen bin. Sie hat es mir nicht nur ermöglicht, für dieses Event zu trainieren, sie hat mich durch ihre Begleitung hier vor Ort auch tatkräftig unterstützt. Es waren schöne 7 Tage mit ihr hier während der Transalp und ich glaube, dass wir mal wieder neue Seiten an uns kennen gelernt haben, die uns ansonsten verborgen geblieben wären. Ich bin jetzt wirklich gespannt, wie es nächste Woche weitergeht, wenn wir mit unserem Radsportverein die Transalp fahren.

 

Alles in allem, war es also eine super Woche, in der ich nette Leute kennen lernen durfte. Bis dann an alle und ich würde es noch einmal machen ;-))

Jörg